Dienstag, 12. Mai 2015

Dienstreise nach Timor, Nusa Tenggara


Wieder mal ein Einblick in meine Arbeit:


4. Mai 2015: Wissenschaftler des deutsch-indonesischen SPICE-Projekts haben mich zu ihrem Workshop eingeladen. Veranstaltungsort ist die Stadt Kupang in West Timor (oder Nusa Tenggara Timur), was für mich die Sache attraktiv macht, denn dort kommt man sonst kaum mal hin.

Ziel der Veranstaltung ist es, Möglichkeiten für zukünftige Zusammenarbeiten zu diskutieren. Das Ganze beginnt aber etwas hilflos, da die deutschen Teilnehmer auf Englisch präsentieren, was viele der indonesischen Anwesenden nicht verstehen, während die Indonesier auf Bahasa Indonesia präsentieren, was den Deutschen das Verständnis schwer macht.
Unter den lokalen Funktionsträgern beginnt sich Langeweile und Ratlosigkeit breit zu machen.


5. Mai: Erst bei den Diskussionsrunden unter Wissenschaftlern im kleinen Kreis, die am folgenden Tag stattfinden, kommt ein echter Dialog zustande, der möglicherweise kooperative Früchte tragen kann.

Blick aus meinem Hotelzimmer auf die Bucht von Kupang nach einem anstregenden Diskussionstrag.

Direkt unten an der Straße vor dem Hotel wird der fangfrische Fisch verkauft.

6. Mai: Am darauffolgenden Tag geht der Workshop an der "Politechnik-Universität" weiter - einer der vier Universitäten der eigentlich recht kleinen Stadt Kupang.

Das Rektorat der Universität verfolgt die Sache mit wichtiger Miene (was auf dem Bild fast grimmig wirkt, aber eigentlich sind sie sehr umgänglich und zuvorkommend)

Wenn sich hübsche Studentinnen mit mir fotografieren lassen wollen, setze ich gern mal meinen verwegenen Helden-Blick auf.

7. Mai: Jetzt beginnt der angenehme Teil der Sache - eine Exkursion mit Übernachtung auf der nahegelegenen Insel "Pulau Rote". Wir setzen innerhalb von 1,5 Stunden rasanter Seefahrt mit dem gelben Schnellboot über.

Die Insel und die strandnahe Unterkunft sind traumhaft. Ein Surfer-Geheimtipp, aber auch für nicht-Surfer ein Tropeninsel-Paradies wie aus dem Bilderbuch.

Wir wohnen in kleinen, einfachen, aber gemütlichen Hütten.

...und sind direkt am Traumstrand. Natürlich zu ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken!

Aber es ist tatsächlich wissenschaftlich interessant, da fast am gesamten Strand Algenkulturen zur Carageen-Gewinnung betrieben wird. Auf den Gestellen links werden die Algen getrocknet.

Bei Flut sieht man kaum etwas von den großen "Algenäckern" im Meer.

Was aber wirklich ganz außergewöhlich für Indonesien ist: die unendlichen Strände sind absolut unvermüllt - die gesamte Insel wirkt ungeheuer sauber. Das liegt sicherlich zu einem großen Teil daran, dass sie nur wenig bevölkert ist und es auch nur ein ganz paar Touristen gibt (hauptsächlich Surfer, die noch unentdeckte Reviere erforschen)

Wir machen auch eine Schnorcheltour per Boot, um die Unterwasserwelt zu erkunden (die nicht mit anderen Standorten auf Banda, Bali und Lombok mithalten kann)

Rückkehr von der Schnorchelausfahrt kurz vor Sonnenuntergang
Bei Sonnenuntergang (und Ebbe) bestellen die Algenbauern ihre Felder

8. Mai: Sonnenaufgang hinter Strandpalmen.

Hier kann man im Hintergrund die Gerüste erkennen, an denen die im Wasser angepflanzten Algen befestigt werden. Im Vordergrund die angeschwemmten anderen Algenarten, die als "Unkraut" ausgezupft wurden.

Trubel am Hafen. Nach einer Übernachtung geht es schon wieder zurück mit dem Schnellboot nach Kupang.

Es bleibt ein bisschen Zeit, um die Stadt zu erkunden. Die "Angkots" (Minibüsse des örtlichen ÖPNV), die in Bogor meist grün sind, aber hier oft ein wesentlich wilderes Design. Das hier ist noch eine eher harmlose Variante. Viele sind aber auch mit Jesus-Bildern und christlichen Texten dekoriert - in Timor ist der größte Teil der Bevölkerung christlich)

Meine deutschen Kollegen im Angkot auf dem Weg zurück zum Hotel.

Als "Bulé" (Bleichgesicht) wird man gerne fotografiert, bzw. man lässt sich gern gemeinsam mit "Bulés" fotografieren, um das dann auf Facebook zu stellen. Selbst beim Essen in einem Schnellrestaurant kommt man um ein Gruppenfoto mit der Belegschaft nicht umhin. Hier habe ich darauf bestanden, dass auch mit meiner Kamera ein Foto gemacht wird. 

...und am Morgen des 9.5. geht's mit Zwischenstopp in Surabaya wieder zurück nach Bogor.